Matera

Es hat alles mit der eigenen Lebensgeschichte und mit viel Erzählen über eine bis vor kurzem unbekannte Gegend angefangen: Woher komme ich, was haben meine Wurzeln mit mir zu tun? Daraus ist eine Liebeserklärung an die Herkunftsgegend meines Vaters geworden, Storytelling at it’s best, wenn man so will.

Matera – die vermutlich älteste Stadt Europas, in unmittelbarer Nähe zum väterlichen Heimatdorf (Pomarico), in Fels gehauene Geschichte. Die Gegend, Basilicata oder Lukanien genannt, hat viele ihrer Traditionen, Denk- und Lebensformen und damit auch ein reiches kulinarisches Erbe bewahrt. Ein Besuch lässt einen nicht unberührt: Plötzlich erwischt man sich bei existenziellen Gedanken und wird auf sein eigenes Menschsein zurückgeworfen. Es kann passieren, dass der Tourist seine Reisepläne um die Suche nach seinem Selbst erweitert. Ich nehme Sie mit auf eine Spurensuche in das mystische Herz Süditaliens. Wo gelingt das am besten als über das Essen, das selbst eine Form des Storytellings darstellt, immer wieder neu angerührt, oder über die Musik, den Friedhof, die Landschaft und weitere Wege. Die Basilicata, wo James Bond auf Christus trifft und weitere Rätsel einer Entdeckung harren.

1967 hat mein Vater seine Heimat verlassen. Exakt 50 Jahre später beginne ich nach ungezählten Reisen in verschiedenen Lebensabschnitten und nach einschneidenden Ereignissen in der Familiengeschichte, die an die Geschichtlichkeit gemahnen (ein Hausbrand etwa), einen Blog mit dem Titel «Terramatera» zu schreiben. Eigens griffig gewählt, denn gemeint ist ja «La mia terra di Matera».

Auch hier gilt: «Ich kam, sah und habe geschrieben». Mit dem Schreiben habe ich mir meine Wurzeln, meine zweite Heimat (meine Mutter ist Schweizerin) sozusagen zu eigen gemacht und teile meine Eindrücke.

2019 war die Felsenstadt Matera, seit 1993 Weltkulturerbe der UNESCO, Kulturhauptstadt Europas. Zur Recht. Und rechtzeitig habe ich aus den bis anhin erstellten Blog-Beiträgen ein Buch gefertigt, das im selben Jahr erschienen ist.

Aber die Reise geht weiter: Sporadisch erscheinen auf dem Blog weiterhin Artikel und zusammen mit Freundinnen und Freunde erzähle ich auch über eine damit zusammenhängende Facebook-Seite von dieser besonderen Gegend.