Geschichte der «Seelinie»

 

Bahnlinie Rorschach – Romanshorn – Kreuzlingen – Schaffhausen

Am 29. Juni 1871 erfolgte die feierliche Eröffnung der Strecke Romanshorn – Konstanz. Wer heute entspannt mit dem Zug entlang des Bodensees reist, ahnt kaum, welche komplexe Geschichte hinter der sogenannten «Seelinie» und besonders diesem Abschnitt der gesamten Linie von Rorschach bis Schaffhausen steckt. Am 28. August 2025 war ich als Referent im Historischen Museum des Kantons Thurgau (Frauenfeld) eingeladen, im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Museums-Häppli» (Geschichte über Mittag) ein Kurzreferat zu halten. Der Titel lautete: Dachrinne am Schweizerhaus? Die Entstehung der «Seelinie» Rorschach – Romanshorn – Schaffhausen.

 

In diesem Vortrag beleuchtete ich vor allem die zum Teil heftigen Diskussionen, die mit dem damaligen Bahnbau vorausgegangen waren. Die Frage, ob die Line als «Seeschlange» landeinwärts oder dem See entlang über Romanshorn geführt werden sollte, spaltete Politik und Wirtschaft in zwei Lager. Wer waren die treibenden Kräfte und welche Interessenkonflikte prägten die Planung? An historischen Quellen, Karten und Berichten zeigt sich, welche Bedeutung der Abschnitt im nationalen und regionalen Bahnnetz hatte, und warum man die Linie am Obersee wenig schmeichelhaft als «Dachrinne am Schweizerhaus» bezeichnete. 

 

Die heute gut 80 Kilometer lange, über Kreuzlingen führende SBB-Strecke ist ein Zusammenschluss von insgesamt vier Teilen aus der Zeit vor der SBB. Dass die Linie heute noch existiert, ist nicht selbstverständlich. Noch vor 30 Jahren stand die «Seelinie» auf der Kippe. Mittlerweile floriert die Strecke jedoch. Grenzüberschreitende Verbindungen sind gerade im Personenverkehr wieder hoch im Kurs.

 

Da für das Referat im Vorfeld einiges an Recherche-Aufwand zu leisten war und sich daraus eine neue Neugier und Leidenschaft ergab und da sich, quasi als Nebenprodukt, im Rahmen der Erarbeitung der neuen MThB-Bücher einiges an neuem Wissen und Erkenntnissen angesammelt hatte, entschloss habe ich mich entschlossen, die bisherigen Kenntnisse in einen Aufsatz zu «giessen». So entstand eine Broschüre, die den Gästen am Anlass im Anschluss an das Referat abgegeben wurde und fortan bei flügelrad als Publikation erhältlich ist. Der Aufsatz möge Anregung für weitere und vertiefte Forschung sein.

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